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Podiumsdiskussion zum Thema: „Ärztemangel in Sachsen-Anhalt: Werden wir bald nicht mehr behandelt?“
Infos
- Donnerstag, 29.05.2008 – ab 19.30 Uhr
- Maritim Hotel Magdeburg
Der Presseclub Magdeburg e.V. führte am 29.05.2008 um 19.30 Uhr im Maritim Hotel Magdeburg eine Podiumsdiskussion durch zum Thema „Ärztemangel in Sachsen-Anhalt: Werden wir bald nicht mehr behandelt?“.
Hintergrund ist die aktuelle Diskussion über eine ärztliche Unterversorgung vor allem in ländlichen Gebieten Sachsen-Anhalts und spezieller Fachrichtungen und mögliche Lösungsansätze.
Presse-Echo:
Statements der Podiumsteilnehmer:
Prof. Dr. Christiane Dienel, Staatssekretärin, Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt:
„Mittelfristig brauchen wir in Sachsen-Anhalt neue, innovative Versorgungsformen in der Fläche: mobile Praxisassistentinnen, medizinische Versorgungszentren, Einbeziehung der Krankenhäuser in die ambulante Versorgung, bürgerfreundliche Telemedizin und andere mobile Angebote.“
Dr. Burkhard John, Vorstandsvorsitzender, Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt:
„Mit dem Gesundheitsfonds haben wir die reelle Chance, die chronische Unterfinanzierung im Osten zu beenden und Anreize für Niederlassungen zu schaffen.“
Dr. Klaus Holst, Leiter, Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V.:
„Wir haben keinen Mangel an Ärzten, sondern an ärztlicher Arbeitszeit, die die einzelnen Ärzte ihren Patienten durchschnittlich bedarfsorientiert anbieten. Denn das aktuelle Vergütungssystem bestraft den Fleißigen und belohnt den Faulen: Die Praxisbudgets aus dem Jahr 2003 gelten bis heute fort, egal was eine Praxis leistet.“
Dr. Henning Friebel, Präsident, Ärztekammer Sachsen-Anhalt:
„Abschreckend, aber die Realität widerspiegelnd, ist die Schlange vor der Augenarztpraxis in Aschersleben. Es müsste den letzten Zweifler überzeugen, dass wir einen Ärztemangel haben. Es darf kein Zukunftsbild sein und es sind alle im Gesundheitswesen Beteiligten aufgerufen, sich dem Problem zu stellen. Leugnen bringt uns nicht weiter!“
Dr. Dieter Hoffmeyer, Vorstandsvorsitzender, Marburger Bund, Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V., Landesverband Sachsen-Anhalt:
„Solange die Arbeits- und Lebensbedingungen im Westen und Süden der Bundesrepublik und erst recht im Ausland deutlich besser sind als in Sachsen-Anhalt wird die Abwanderung von Ärzten weiter anhalten (derzeit 150-200 freie Stellen).“
Prof. Dr. Bernd-Peter Robra, Studiendekan, Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg:
„Bei der Rekrutierung des ärztlichen Nachwuchses verbinden wir die Kriterien Leistung und Verbundenheit mit der Region. Zwei Drittel der Studienanfänger und der Absolventinnen sind weiblich. Die Medizin muss familienfreundliche Arbeitsbedingungen bekommen. Ein ambulanter Abschnitt muss Teil der Weiterbildung werden.“
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